
Am Sonntag, den 14. Juni 2009, gibt es um 17 Uhr in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme eine besondere Vorführung: Katharina Schumacher und Asha Rajashekhar führen in einer Theater-Performance in Laut- und Gebärdensprache Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger auf: Gedichte eines jüdischen Mädchens im KZ.
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Jean-Dolidier-Weg 75, 21039 Hamburg
Selma Meerbaum-Eisinger, am 15. August 1924 in Czernowitz geboren, war bereits mit 15 Jahren eine Dichterin, wurde aber durch ihren frühen Tod nie so bekannt wie ihr berühmter Cousin Paul Celan. Sie starb am 16.12.1942 im deutschen Arbeitslager Michailowka.
Selma Meerbaum-Eisinger ist eine historisch relevante Person, die auch in der Gegenwart ihre Bedeutung nicht verloren hat. Sie war erst 15 Jahre alt und schon eine Dichterin. Die Auseinandersetzung mit ihr ist ein lohnender Schritt gegen das Vergessen: Selma starb am 16.12.1942 im deutschen Arbeitslager Michailowska. Gleichzeitig ist ihre Poesie alles andere als düster und verzweifelt: Voller Hoffnung und Sehnsucht.
Die Gedichte der Selma zeigen ein Mädchen, eine junge Frau, stark, zerbrechlich, traurig und sehnsüchtig und zugleich von unbändiger Lebenslust. Den beiden Schauspielerinnen Asha Rajashekhar (gehörlos) und Katharina Schumacher (hörend) gelingt es in dieser Performance der Persönlichkeit Selmas stimmlich und visuell Ausdruck zu verleihen, musikalisch inspiriert und abgerundet durch die Musikerin Friederike Bruhn.