Frau Christa Ritzrau gratuliert:

 

Liebe 'sbw'-Redaktion,

wir gratulieren der Redaktion zum großartigen Erfolg, 50 Ausgaben einer Zeitung herauszugeben, die sich sehr kritisch mit den gesellschaftlichen Benachteiligungen und Diskriminierungen in der hörenden Gesellschaft, aber auch innerhalb der Gehörlosen-Gemeinschaft auseinander setzt. Die 'sbw' setzte sich sehr für eine offene Meinungsbildung unter den Gehörlosen ein. Gehörlose und Hörgeschädigte können ihre persönlichen Meinungen zu den Berichten abgeben, wenn sie eine andere Meinung vertreten oder andere Aussagen bestätigen wollen. Die 'sbw' wird so zu einem Meinungsspiegel für Gehörlose, Hörbehinderte, hörende Eltern, Politiker, Pädagogen usw. Sie vermittelt viele Informationen zur Verbesserung unserer Lebensqualität. Sie trägt sehr viel zur kommunikativen 'Integration' der Gehörlosen in die hörende Gesellschaft bei, aber auch für viel mehr an Verständnis für die kommunikativen Bedürfnisse der Gehörlosen in der hörenden Informationswelt bei.

Für uns gehörlose und hörbehinderte Menschen ist eine Sprachkompetenz in der Gebärdensprache und Lautsprache absolut lebenswichtig. Wir haben nie die Aussage vertreten, daß die Gebärdensprache zum Nachteil der Lautsprache oder auch umgekehrt im Unterricht und in der Öffentlichkeit eingesetzt wird. Gehörlose und Hörgeschädigte sollen selbst bestimmen und entscheiden können, wann und wo, mit wem man mit Gebärden oder nur mit Lautsprache kommunizieren kann und will.

Als Präsidentin des Bayerischen Interessenverbandes zur Anerkennung der Gebärdensprache e.V. (BIV) und als Vorsitzende des Stadtverbandes der Gehörlosen Nürnberg e.V. sowie als Frauenbeauftragte des Stadtverbandes wünsche ich der 'sbw'-Redaktion noch viele erfolgreiche Ausgaben mit vielen interessanten Beiträgen zum Wohle und Verständnis für die Belange und Bedürfnisse der Gehörlosen in Bayern.

Christa Ritzrau (gl), Nürnberg